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Stand: 10.01.06
Pedigree Brave Warrior ( Vergrößern der Bilder durch Doppelklick)
Weitere Bilder aus dem Pedigree gibt es unter www.allbreedpedigree.com . Übrigens findet man hier jede Menge Pferde auch mit Foto.
Warriors Geschichte: Ich habe Worry 1992 kennengelernt, als er 12 Jahre alt war und der Vorbesitzer eine Reitbeteiligung für drei Araberstuten und zwei Hengste suchte. Bis dahin hatte ich noch nie einen Hengst geritten und wollte lieber eine der Stuten reiten, aber Worry hatte mich sofort beeindruckt als er aus dem Fenster lugte. Für die Stuten gab es genug Reiterinnen, nur die Hengste wurden nicht geritten, also versuchte ich es.
Es war erst mal eine ziemliche Umstellung. Gemeinsame Ausritte waren in der ersten Zeit sehr spannend, weil der Hengst ein ausgesprochen "kontaktfreudiges" Wesen ist. Die gute alte Bea hatte sich inzwischen des anderen Hengstes bemächtigt und so wurden wir bald ein Vierergespann und waren zusammen häufig im Gelände unterwegs.
Nach einigen Monaten sollten die beiden Hengste verkauft werden. Jemand hatte die Papiere der beiden Hengste als Schuldscheine erhalten und wollte nun endlich sein Geld zurück. Tja, und was macht man da? Man kauft das Pferd an dem man hängt kurzerhand. So wurde ich sehr spontan stolze Besitzerin eines Vollblutaraberhengstes. Und Bea natürlich ebenfalls. Es folgte nach einiger Zeit der Umzug in einen anderen Pensionsstall mit Reithalle, tollem Reitgelände und sehr guter Versorgung. Der Hengst wurde früher viel in der Dressurreiterei eingesetzt und hatte nicht mehr viel Lust darauf. Mit Hilfe einer sehr guten Reitlehrerin sind wir auf das Westernreiten umgestiegen. Das bietet sich an, wenn man sich als Freizeitreiter häufig draussen bewegt. Die Halle benutzten wir nur, wenn es unbedingt sein mußte. Mehrere Versuche, den Hengst in einer Herde oder wenigstens mit einem Pferd zusammen zu halten, hatten wir inzwischen hinter uns. Warrior und Wallach Artos Das war auch ein gutes Team, aber dann gab es da noch Biko, auch ein Wallach, der den Hengst gar nicht mochte und ihm auf der Weide einen ziemlich heftigen Tritt versetzt hat. Also den Hengst wieder raus aus der Wallachgruppe....und Tierarztbehandlung.
Als optimal hat sich ein Ponywallach herausgestellt. Er war frech genug, sich gegen das Treiben des Hengstes zu wehren und war nicht so interessant wie eine größere Gruppe von Pferden. Leider war das nur von kürzerer Dauer. 1998 sollte Warrior eine Araberstute decken:
Sie wollte, er wollte ... drei Deckversuche an der Hand... , aber der Hengst war offensichtlich unfruchtbar. Bei dem Vorbesitzer soll er einen Weideunfall gehabt haben. Es gibt lt. Araberverband auch kein in Deutschland eingetragenes Fohlen. Weitere Untersuchungen haben wir uns gespart. Warrior lebte in einem
Einzelstall, so groß wie zwei Boxen. Er konnten sich also gut bewegen. Im Sommer
war er in der Nacht draussen und am Tag im Stall, was ihm offensichtlich gut bekam: Keinen Fliegenstress, regelmäßig zwei Portionen Kraftfutter und
Heu und Stroh.
Zur Abwechslung Ausritte mit Detlef und der Stute "Delina", alles ziemlich unproblematisch.
Wir hatten eine mobile Pferdewaage am Stall (siehte Links) , Worry wiegt 363 kg, Delina 650 kg. Wir haben festgestellt, daß die Gewichtsbestimmung per Massband Abweichungen von max. 30 kg ergaben. 01.01.03: Das Jahr fängt ja gut an: Warrior hatte seit heute Blut in den Äppeln und das nicht gerade wenig. Anruf beim Tierarzt: Erst mal abwarten bis morgen früh, meint er, könnte ein geplatztes Gefäß sein. Kein Kraftfutter, nur Silo füttern. 02.01.03: Der Tierarzt war da, hatte sich die Äppel von beiden Tagen genauer angesehen und stellte fest, dass sie am Abend nicht mehr blutdurchtränkt waren, nur noch außen herum. Die Ursache musste wohl im hinteren Darmabschnitt liegen. Also weiter abwarten, wie es sich entwickelte. Kreislauf war okay, Fressen war auch kein Problem. Worry durfte wieder etwas Mash fressen. 04.01.03: Dem Pferd ging es wieder besser, seit gestern hatte es keine Blutungen mehr. Aber man wußte eben nicht, was die Ursache war und ob es wieder auftauchte. Dem Pferd ging es nach einigen Tagen wieder gut, er hüpfte zeitweilig wie ein Fohlen durch die Halle und hatte alle vier Hufe gleichzeitig in der Luft. 28.11.03: Das Pferd war krank, hatte alle paar Tage wiederkehrendes Nasenbluten, das dann wieder etwas nachließ. Der Tierarzt behandelte es mit Antibiotika. Eine Blutuntersuchung hatte ergeben, dass der Eiweissgehalt 50 % höher als normal lag. Außerdem hatte das Pferd ein Herznebengeräusch (na ja, ist eben auch schon 24 Jahre alt). 10.12.03: Dem Pferd ging es wieder besser nach der Antibiotikakur. Aber Nasenbluten trat immer mal wieder auf, nur nicht mehr so stark, sondern nur tröpfchenweise. Am 11.10.04 habe ich Brave Warrior einschläfern lassen, nachdem es ihm zunehmend schlechter ging. Er hatte in den vergangenen Tagen sehr häufig im Stall gelegen, fraß nicht mal seine Heupellets und das Kraftfutter auf. Hinzu kam eine Impfung, was ihn wohl noch zusätzlich belastet hat. Nachdem er sich in der Box festgelegen hatte, wurde er auf die Weide gestellt bei schönstem Sonnenschein. Aber auch hier hatte er fast jede Stunde gelegen und zwar auf der Seite. Gefressen hat er etwas Gras im Liegen. Seine letzte Nacht hat er in der Halle verbracht, hat aber auch dort kaum Futter angerührt. Am Morgen hatte die Tierärztin ihn noch einmal untersucht. Sein Herz hatte sich rapide verschlechtert. Da Warrior schon im letzten Winter arge Probleme hatte, wollte ich ihm einen weiteren Winter in diesem Zustand nicht zumuten, seine Beschwerden traten auch in immer kürzeren Abständen auf. Warrior bekam auf der Weide bei schönsten Sonnenschein eine Spritze und ist sehr schnell und friedlich eingeschlafen. Auch wenn man als Pferdebesitzer weiß, das ein Pferd nicht ewig leben kann und selbst, wenn man sich solch einen Abschied schon mal auszumalen versucht, weil es dem Pferd schlecht geht, oder weil es schon alt ist, kann man man das Gefühl nicht wirklich beschreiben, wenn es dann so weit ist. Getröstet hat mich der Gedanke, dass Worry viele Jahre lang ein schönes Pferdeleben hatte. Das letzte Foto von Brave Warrior
(Juni 2003)
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